Zwei, über Eck verbundene, Schulgebäude aus dem Jahr 1905 dienen der integrativen Lernwerkstatt Brigittenau als Standort. Die ILB ist eine Volks- und Mittelschule, in der seit 1999 Kinder und Jugendliche mit reformpädagogischen Methoden arbeiten und lernen. Schlagworte zu den Besonderheiten dieser öffentlichen „Alternativ-Schule“ sind: altersheterogene Klassen, Inklusion von Kindern aller Begabungen, ganztägige Lern- und Freizeitangebote und kontinuierliche Anpassung der Schulorganisation an den Bedarf und die Erkenntnisse dieses lernenden Systems. Die Struktur des Schulgebäudes entspricht der einer klassischen Gangschule mit zentralem Stiegenhaus. Durch einen seit mehreren Jahren laufenden Begleitprozess, wurden Kinder und Erwachsene (Lernbegleiter, Nachmittagsbetreuer, Serviceteam, Eltern) am räumlichen Entwicklungsprozess beteiligt. Anfangs leiteten wir diese Begleitprozesse als ehrenamtliches Projekt auf Basis der Plattform schulUMbau. Mittlerweile sind aap.architekten von der Stadt Wien mit der Ausarbeitung eines Schulsanierungprojekts für die ILB beauftragt. Ganzheitlich betrachtet geht es darum, der schulischen Realität eine räumliche Entsprechung zu geben: Clusterbildung, Nutzung der Gänge, offene Lernstrukturen, vollwertige Arbeitsplätze auch für die LernbegleiterInnen, Freizeittauglichkeit des Hauses. Die Umsetzung dieser Aufgabe in Abstimmung mit den Nutzern und allen beteiligten Magistratsabteilungen ist die große Herausforderung dieses Projekts. Wie schon bei der Organisation des Lernens, könnte die ILB auch in der räumlichen Organisation ein Wegbereiter sein für die notwendige Neuausrichtung beim Umbau und der Sanierung von Schulen.

 
Daten
Ort: A-1220 Wien
Nettonutzfläche: 4000 m²
Stammgruppen: 18
Schulsanierungsprojekt 2011-2015

Team
Gerhard Paul
Roswitha Siegl
Franz Ryznar
Istvan Zachar
in Kooperation mit Ursula Spannberger

Partner*innen
MA 19, 34, 56
Direktor und Team der ILB
Elternverein der ILB
Bezirksvorstehung Brigittenau,
Kinder und Jugendliche der ILB